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Logische Kerne einer CPU bei einem Hewlett Packard Server G7 abschalten

Hätte mich nicht gerade ein Kunde angerufen und danach gefragt, hätte ich diese Möglichkeit sicher nur durch Zufall entdeckt. Folgendes Szenario: Eine Software wird nach Prozessor-Kernen (nicht, wie üblich, pro Prozessor-Sockel) lizenziert. Was macht man nun bei einem Quad-Core Prozessor (1 Sockel) der aktuellen Serie, der durch aktiviertes Hyper-Threading nach „oben“ gleich mal 8 „logische“ Kerne (4 Kerne + HT) präsentiert? Richtig, man schaut nach, ob sich über das BIOS des Servers einzelne Kerne und andere Funktionen deaktivieren lassen.

Gesagt getan. Wir setzen bei unseren Kundensystemen vorrangig und fast ausschließlich HP-Server ein – ich bin wirklich ein großer Fan – da Hard- und Software (Treiber, Management etc.) einfach durchdacht sind und das tun, was sie sollen – nämlich funktionieren. Will man schnell und unkompliziert herausfinden, wie viele physische CPUs (also bestückte Sockel) im System verbaut sind, kann das Betriebssystem-unabhängig über das HP Remote Insight Lights-Out-Board (iLO) geschehen – prinzipiell ist das ein „Rechner im Rechner“. Via Web-Konsole sieht man dann folgende Informationen:

Unter Windows findet man (sofern installiert) diese Informationen auch über die HP System Management Hompage. Doch zurück zum Thema. Zum Abschalten einzelner Prozessor-Kerne muss der Server neu gestartet werden und das BIOS mit F9 (bei HP immer die gleiche Taste) aufgerufen werden.  Unter den Systemeigenschaften, Prozessorfunktionen findet man dann das folgende Menü: (Aufnahme via HTC Desire aus der Hand.)

Und da sind die betreffenden Einstellungsmöglichkeiten. Ich kann also bei einem Quad-Core Prozessor entweder 1 Kern, 2 Kerne oder alle 4 Kerne aktivieren. Schaltet man nun noch Hyper-Threading ein, so verdoppelt sich jeweils diese Anzahl (allerdings sind das dann keine „echten“ logischen Kerne – siehe obigen Link zu Wikipedia). Wie man sieht, kann hier auch die Intel Virtualization Technology de- bzw. aktiviert werden – das hat dann aber nichts mehr mit Kernen zu tun, sondern betrifft allein die Unterstützung für den Hypervisor von Virtualisierungslösungen.

Fazit

Es kommt sicher seltener vor, das logische Kerne eines Prozessors deaktiviert werden sollen oder müssen. Allein die Tatsache, das HP die Möglichkeit bietet, diese Option im BIOS einzuschalten, fand ich erwähnenswert. Die beiden Bilder stammen im Übrigen von unterschiedlichen Maschinen – also nicht wundern, warum die Daten nicht übereinstimmen.

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