STOP 0x00000101 Fehler (CLOCK_WATCHDOG_TIMEOUT) auf Windows Server 2008
Es gibt Tage, an denen verstehe ich gewisse Abläufe nicht mehr. Mag sein, dass die Systeme immer komplexer und umfangreicher werden (Virtualisierung, Konfigurationen und die Fülle an Anwendungen), allerdings gibt es eben Situationen bei denen ich, abgesehen von einem Schulterzucken, keine Idee für eine Lösung habe. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – will ich das Problem kurz beschreiben, vielleicht gibt es ja einen Leser, der bereits an gleicher Stelle „vorbeigekommen“ ist und eine Lösung parat hat.
Fehler
Einer unserer virtualisierten Terminalserver (Windows Server 2008, Standard Edition, 32 Bit) lieferte am vergangenen Freitag folgenden – mir bisher unbekannten – Bluescreen of Death (BSOD):
A clock interrupt was not recieved on a secondary processor within the allocated time intervall. STOP: 0x0000101 (0x00000060, 0x00000000, 0x806D1120, 0x00000001)Obwohl das System sein Speicherabbild (MiniDump) laut Konfiguration eigentlich unter %SystemRoot%\Memory.dmp ablegen sollte (was ja auch in den untersten Zeilen bestätigt wird), ist dieser Dump nicht vorhanden. Klasse Sache, wenn man nachträglich Ursachenforschung betreiben möchte. Trotzdem startete ich mein geliebtes Hilfsprogramm Bluescreenview (wenn es um die Auswertung von BSOD-Dumps geht), und siehe da, der identische BSOD trat bereits vor einigen Monaten einmal auf:
Identisch deshalb, da nicht nur der STOP Code, sondern auch alle 4 Parameter des BSODs exakt gleich sind. Da das System aber 24 Stunden am Tag läuft und an allen Wochentagen intensiv genutzt wird (Terminalserver), ist die Häufigkeit (4 Monate!) zu gering, um Last-abhängige Ursachen in Betracht zu ziehen. Also zog ich meine geliebte Suchmaschine zu Rate.
Meister Google bot mir nach meiner Befragung lediglich einen relevanten Hinweis, dem ich letztendlich nachging. Bei Microsoft MSDN fand ich eine wenig hilfreiche Beschreibung des Fehlers, allerdings hat Microsoft zu genau diesem Fehler einen Knowledge Base-Eintrag KB955076 veröffentlicht. Das dort beschriebene Verhalten deckt sich zwar eins zu eins mit meinen Erfahrungen, allerdings wird zur Fehlerbehebung auf ein Hotfix des KB967170 verwiesen. Selbigen Hotfix forderte ich an, doch nach dem Entpacken und Ausführen auf dem betreffenden System erhielt ich die folgende, überraschende Meldung:
Was auch immer sich Microsoft bei dem Hotfix gedacht hat, der Sinn und Zweck bleibt mir wohl verborgen. Wie schon beschrieben, es handelt sich um einen Windows Server 2008, der Standard-Edition 32 Bit (kein R2 – dafür gibt es nämlich ebenfalls einen Hotfix für Hyper-V-Umgebungen KB975530). In vielen weiteren Problembeschreibungen wird der Intel Xeon Prozessor der X5500 Serie (Nehalem) als Ursache genannt – bei unserem Virtualisierungshost werkelt allerdings ein Xeon 5140 – also Fehlanzeige.
Fazit
Damit bin ich vorerst mit meinem Latein am Ende und zitiere hier einmal einen berühmten Deutschen Dichter: „Da steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.“
Für Tipps, Ratschläge oder andere Hinweise bin ich sehr dankbar, wobei ich nach meiner Recherche vermute, dass wohl eher weniger Administratoren die gleichen Erfahrungen gemacht und eine Lösung gefunden haben. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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